Prävention und Intervention
In politischer, religiöser und allgemein weltanschaulicher Hinsicht erkennen wir in unserer gegenwärtigen Gesellschaft ein Erstarken der Ränder. Die traditionellen Volksparteien und die großen christlichen Kirchen verzeichnen einen massiven Wähler- bzw. Mitgliederschwund, während neue Splitterparteien, Sekten und Gesinnungsgemeinschaften mehr und mehr Zulauf finden.
Kompromissfähigkeit und Toleranz bleiben in ihnen oftmals auf der Strecke. Zur Verbreitung problematischer Inhalte tragen maßgeblich soziale Medien bei. Gerade auf junge Menschen wirken extreme Positionen attraktiver, da sie scheinbar simple Lösungen für die komplexen Probleme unserer modernen Gesellschaft bieten. Wachsende Unsicherheit bedingt durch veränderte Lebensumstände verstärkt diese Tendenzen. An der Schule geht dieser gesellschaftliche Großtrend nicht spurlos vorüber. In Diskussionen werden von manchen Schüler*innen mit Inbrunst bestimmte Anliegen und Positionen vorgetragen, die angeblich keinen Widerspruch dulden und mit äußerster Vehemenz verteidigt werden. Und daneben bilden sich verschwiegene kleine Zirkel und Fraktionen, deren Mitglieder sich in ihren Ansichten gegenseitig bestärken und somit weiter von der (Klassen-)Gemeinschaft abrücken.
Ein gezieltes Gegensteuern der Schule erfolgt typischerweise auf zwei Wegen. Erstens werden die in der Schülerschaft konkret anzutreffenden Radikalismen explizit in den dafür geeigneten Unterrichtsfächern sowie in fächerübergreifenden Projektwochen thematisiert und durch historisch-systematische Relativierung entzaubert. Und zweitens wird im gesamten Schulleben eine bewusste Toleranzerziehung praktiziert, die von den alltäglichen Umgangsformen über die Schülermitwirkung bis hin zum gezielten Einsatz der Methoden des kooperativen Lernens reicht. In dieser Fortbildung wird ein auf die Gegebenheiten an Ihrer Schule zugeschnittenes Maßnahmenpaket erarbeitet.